Gegen Trübsal und Melancholie im Alter.
Das Alter kann eine Zeit der Ruhe und des Rückblicks sein, aber auch eine Phase, in der sich Einsamkeit, Verlust und Melancholie einschleichen können. Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Wege, um diesen trüben Gefühlen entgegenzuwirken und die mentale Gesundheit im Alter zu stärken. Denn ein erfülltes und glückliches Leben kennt keine Altersgrenze.
Warum ist die mentale Gesundheit im Alter so wichtig?
Mit zunehmendem Alter können sich Lebensumstände verändern. Der Ruhestand, der Verlust von geliebten Menschen, körperliche Einschränkungen oder finanzielle Sorgen können eine Belastung darstellen. Diese Herausforderungen können zu Gefühlen der Isolation, Trauer, Angst und sogar Depressionen führen.
Eine vernachlässigte seelische Gesundheit kann nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch körperliche Erkrankungen verschlimmern. Daher ist es essentiell, proaktiv auf das eigene mentale Wohlbefinden zu achten.
Themen Mediathek: Mentale Gesundheit im Alter.

Was ist eine Depression?

Depressionen: Wenn Senioren sich zurückziehen und alles schwarz sehen.

Im Alter einsam? Muss nicht sein.

Einsam im Alter? Ganz andere Lebensphase.
-
Was ist eine Depression?
Eine Depression führt zu einem schweren emotionalen Tief: Betroffene empfinden Traurigkeit, innere Leere, Desinteresse und Antriebslosigkeit. Psychotherapie und Medikamente sowie deren Kombination haben sich als wirksame Therapiemethoden erwiesen. In diesem Video erfahren Sie, wie sich eine Depression äußert, welche Ursachen ihr zugrunde liegen und welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen. -
Depressionen: Wenn Senioren sich zurückziehen und alles schwarz sehen.
Depressionen bei älteren Menschen werden nach einer repräsentativen Umfrage in Deutschland massiv unterschätzt. So glaubt eine große Mehrheit der Bevölkerung (83 Prozent), dass die Krankheit vor allem im jungen und mittleren Lebensalter auftritt, teilte die Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit. Zu häufig würden Anzeichen von Depressionen bei Senioren deshalb bagatellisiert und als Bitternis des Alters abgetan. Dieses Unwissen trage mit dazu bei, dass die Krankheit im Alter häufig gar nicht oder falsch behandelt werde, sagte Psychiater Ulrich Hegerl, Vorstandschef der Stiftung. "Wir haben hier einen riesigen Verbesserungsspielraum." -
Im Alter einsam? Muss nicht sein.
Immer mehr Menschen fühlen sich im Alter einsam. Die Doku begleitet Menschen, die sich nicht damit abfinden wollen, sondern wieder neuen Lebensmut schöpfen. Aus eigenem Antrieb und mit Hilfe von außen. "Manchmal spreche ich tagelang kein Wort", hört man die Stimme von Hildegard Bartels durch das Telefon sagen. Am anderen Ende sitzt ein Mitarbeiter des Sorgentelefons der evangelischen Gesellschaft, der das Problem der Einsamkeit von älteren Menschen kennt. "Weil niemand zum Reden da ist", sagt er. Die 93-jährige wohnt noch in ihrer eigenen Wohnung, kann aber allein nicht mehr nach draußen. Familie hat sie keine. Der Pflegedienst kommt einmal am Tag, hat aber keine Zeit für Gespräche. Hildegard Bartels ist einsam. "Am besten, du bleibst sitzen und wartest auf das Ende", sagt sie. Das will Eva Lang auf keinen Fall. Sie leidet sehr unter dem Verlust ihres Partners, auch sie fühlt sich einsam. "Meine Mutter hat immer gesagt, Du musst Dich am eigenen Schopf da rausziehen aus dem Abgrund." Sie will sich ihrer Einsamkeit nicht ergeben, Eva Lang sucht Hilfe. Eine Trauergruppe gibt ihr Halt, im Café Piano, einem Treffpunkt für einsame, ältere Menschen, findet sie Gleichgesinnte. Eva Lang wird aktiv, sie beginnt zu malen und engagiert sich ehrenamtlich, obwohl sie weiß, "dass die Einsamkeit damit nicht plötzlich weg ist." Hans Feller ist mit seinen 92 Jahren noch erstaunlich fit. Vor 8 Jahren starb seine Frau, auch die früheren Nachbarn leben längst nicht mehr. "Das Alleinsein macht auf Dauer keinen Spaß", sagt er. Hans Feller wendet sich an "das Netz", eine besondere Organisation, die für ihre Hilfeleistungen für ältere Menschen mit Preisen ausgezeichnet wurde. Dort hat man eine Idee, wie Hans Feller geholfen werden kann. -
Einsam im Alter? Ganz andere Lebensphase.
Henning Scherf: „Die Hauptbedrohung ist, dass man ganz alleine bleibt und dass man sich verlassen fühlt.“ Wie wird man in Würde alt? Zu viele Menschen werden in Alten- und Pflegeheime aussortiert, kritisiert Henning Scherf, Schirmherr der Deutschen Stiftung für Demenzkranke. Dass es auch anders geht, zeigt eine Einrichtung in Weimar. Dort leben ältere kulturinteressierte Menschen zusammen. Auch Eva-Maria Köhler. Sie wünscht sich Verantwortliche, die mit dem Herzen dabei sind und ältere Menschen nicht aufs Abstellgleis schieben. Sie selbst startete mit 87 Jahre noch einmal als Theaterschauspielerin durch.
Strategien gegen Trübsal und Melancholie:
- Soziale Kontakte pflegen: Isolation ist ein großer Risikofaktor für psychische Probleme. Suchen Sie aktiv den Kontakt zu Familie und Freunden. Treten Sie Vereinen oder Gruppen bei, die Ihren Interessen entsprechen. Regelmäßige Gespräche und gemeinsame Aktivitäten können die Stimmung deutlich aufhellen.
- Aktiv bleiben: Körperliche Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist. Spaziergänge, Gymnastik, Tanzen oder Schwimmen setzen Endorphine frei, die stimmungsaufhellend wirken. Suchen Sie sich eine Bewegungsform, die Ihnen Spaß macht und die Ihren körperlichen Möglichkeiten entspricht.
- Geistig aktiv bleiben: Fordern Sie Ihren Geist heraus! Lesen Sie Bücher, lösen Sie Rätsel, lernen Sie eine neue Sprache oder ein Instrument. Geistige Aktivität hält das Gehirn fit und beugt kognitiven Abbau vor.
- Sinn in der Tätigkeit finden: Engagieren Sie sich ehrenamtlich, helfen Sie anderen oder widmen Sie sich Hobbys, die Ihnen Freude bereiten. Etwas Sinnvolles zu tun, gibt dem Leben eine neue Perspektive und stärkt das Selbstwertgefühl.
- Gefühle zulassen und darüber sprechen: Es ist okay, traurig oder besorgt zu sein. Verdrängen Sie Ihre Gefühle nicht, sondern sprechen Sie mit einer Vertrauensperson oder suchen Sie professionelle Hilfe. Ein offener Austausch kann befreiend wirken und neue Perspektiven eröffnen.
- Professionelle Hilfe suchen: Wenn die genannten Strategien nicht ausreichen, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychologen und Psychotherapeuten können bei der Bewältigung von psychischen Problemen unterstützen und individuelle Lösungswege aufzeigen.
- Achtsamkeit praktizieren: Bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments kann Stress reduzieren und die innere Ruhe fördern. Versuchen Sie es mit Meditation, Yoga oder einfachen Atemübungen.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung trägt nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur psychischen Gesundheit bei. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen.
Es ist nie zu spät für ein glückliches Leben.
Es ist wichtig zu betonen, dass seelische Gesundheit im Alter keine Selbstverständlichkeit ist. Es erfordert bewusste Bemühungen und ein aktives Engagement für das eigene Wohlbefinden.
Mit den richtigen Strategien und Unterstützung können ältere Menschen ein erfülltes glückliches Leben führen, frei von Trübsal und Melancholie.